Erinnerungen an Lauenbrunn von Kurt Schüttler


Topographie von Lauenbrunn und Sackerau 

Das Kirchdorf Lauenbrunn mit der Kolonie Sackerau liegt auf 50° 42' - 50° 39' nördlicher Breite und 16° 52' - 16° 56' östlicher Länge. 

Die Entfernung nach Bad Dirsdorf beträgt 7,5 km, nach Heinrichau 9,6 km, nach Münsterberg 15 km und nach Frankenstein 13 km. Die Länge des Hauptortes mißt von der Steinmühle bis zum Launer 4,5 km. Sackerau ist 0,35 km lang. Im Norden grenzte es an den Kreis Strehlen, im Nordwesten an den Kreis Reichenbach. Die Bebauung folgt dem Lauf der "Kleinen Lohe". Die Höhe am Dorfeingang liegt bei 267,0 m, in den Froschgruben bei 260 m und an der Steinmühle 254,7 m. Das Dorf liegt also in einer kleinen Senke und ist ringsum von kleinen Hügeln umgeben, zwischen denen als kleine Niederungen die "Gründe" liegen. Im Dorfgebiet befanden sich verschiedene Teiche. Der "Wallgraben" zog sich als Teil der alten Befestigungsanlage rings um Burg und Schloß, unterbrochen nur von der ehemaligen Zugbrücke, die schon seit vielen Jahren durch den aufgeschütteten Gang zum Schloß ersetzt war. Das Gewässer war mit Karpfen, Schilden und Hechten besetzt, die kurz vor Weihnachten nach Ablassen des Wassers gefischt und nach Heinrichau transportiert wurden. Im Sommer diente "das Woal" als Schwemme für Pferde und zur Aufzucht von Enten und Gänsen. Das Baden war meist verboten, aber die Dorfjugend hielt sich an das Verbot kaum. Dasselbe galt für den großen Steinmühlteich (siehe besondere Beschreibung). Kleinere Teiche waren der Steiner Teich beim Feuerwehrhaus und der Vogel-Teich hinter dem Zollhaus, der als Wasserreservoir der Kleinbahn diente. 

Der Kochteich war eigentlich nur ein Feuchtgebiet, gespeist von einem kleinen Bach, der aus der Tadelwitzer Richtung in das kleine Gehölz,"Kochteichpüschla" genannt, sickerte. Die Kreisstraße von Münsterberg über Altheinrichau nach Bad Dirsdorf und von dort nach Gnadenfrei und Reichenbach kreuzte das Dorf in der Mitte und sorgte bereits zu unserer Zeit für einen verstärkten Durchgangsverkehr. In dieser Hinsicht äußerst günstig lag die Kreisstraße von Strehlen nach Frankenstein, denn sie tangierte das Dorf auf der gesamten Länge, war über die Bahnhofstraße und über Kobelau leicht zu erreichen, störte aber den Ort nicht. Als Beweis für die Bedeutung unseres Heimatdorfes mag folgende Beschreibung aus dem Jahre 1748 dienen: "Teppelvode, Land-Städtlein im Niederschlesischen Fürstentum Münsterberg, im Weichbild gleichen Namens, allwo eine Evangelische Kirche anno 1709 vermöge der Alt-Ranstödtischen Convention retradiret worden. Woraus zu entnehmen ist, daß die Evangelische Kirche in Tepliwoda wieder evangelisch wurde, nachdem sie vorher katholisch geworden war." (1)