Erinnerungen an Lauenbrunn von Kurt Schüttler


Vor- und Frühgeschichte

Pastor Seibt hat in seiner Chronik zu diesem Thema nur sehr wenig geschrieben. Da sich in den Büchern "Münsterberger Land" und "Am Born der Heimat", Bücher aus den Jahren 1926 und 1931, über die Kreise Münsterberg und Frankenstein einiges über unseren Bereich findet, soll es hier wiedergegeben werden.

Nach den Bodenfunden ist anzunehmen, daß um das Jahr 2000 vor Christi im heutigen Gebiet des Kreises Frankenstein Menschen wohnten, die sich ihre Waffen und Geräte für den Ackerbau aus Stein herstellten. Von Süden her, aus den Donauländern kommend, sind sie durch den Warthapaß in unsere Gegend gezogen, wohnten in grubenartigen, lehmverschmierten Hütten dünn über kleine dorfartige Siedlungen verstreut und ernährten sich hauptsächlich vom Ackerbau.

2000 - 600 v. Chr., in der Bronzezeit, lebten diese Siedler in Blockhäusern. Ihre Waffen und Geräte, besonders Beile, Sicheln, Speerspitzen, Pfeile, Nadeln, Ringe usw. stellten sie bereits aus Bronze her. Die Siedlungen lagen nahe bei den später von deutschen Siedlern angelegten Dörfern.

Als um 100 v. Chr. die germanischen Vandalen in Schlesien einwanderten, siedelten diese in unserem Raum. Ob sie sich mit den vorhandenen slavischen Einwohnern vermischten, ist nicht geklärt. Zahlenmäßig sind die Vandalen aufgrund der Bodenfunde erheblich stärker gewesen. Sie wanderten im 5. Jahrhundert aus Schlesien aus, und geraume Zeit später, wahrscheinlich im 7./8. Jahrhundert, sickerten Slaven in diesen Raum. In unserer Gegend und besonders im Glatzer Kessel gehörten sie dem Stamme der Tschechen, im übrigen Schlesien meist dem der Lechen, später Polen genannt, an. Sie ließen die Wälder meist ungerodet, siedelten mit Vorliebe in der leicht bebaubaren Ebene und in Tälern. Die weit verstreuten kleinen Siedlungen ergaben insgesamt eine äußerst dünne Besiedlung des Landes, die den deutschen Siedlern ausreichend Raum für ihre Ausbreitung gestattete. (1)

Obwohl die Bodenfunde aus der Steinzeit verhältnismäßig rar sind, finden sich jedoch gerade in unserer engeren Heimat einige besonders interessante Stücke, die im Breslauer Landesmuseum aufbewahrt wurden. Beim Schlämmen eines Teiches fand man eine Streitaxt aus Serpentin, einen polierten Hammer, eine 22 Zentimeter lange Hacke und 2 Äxte aus Amphibolitschiefer. Auch aus Zinkwitz und Moschwitz wurden steinzeitliche Funde in Breslau verwahrt. Der wertvollste bronzezeitliche Fund aus dem Altkreis Münsterberg ist nach damaliger Ansicht eine in der Nähe des Steinmühlteiches gefundene Gußform aus rötlichem Sandstein.

Karte aus dem Münsterberger Heimatbuch von 1931
Legende zu Karte
Karte aus dem Münsterberger Heimatbuch von 1931


Gußform aus Sandstein
Gußform aus Sandstein


Steinhammer aus Serpentin
Steinhammer aus Serpentin


Streitaxt aus Serpentin
Streitaxt aus Serpentin