Erinnerungen an Lauenbrunn von Kurt Schüttler


Die Lohe und ihre Quellen 

Die bei Breslau in die Oder fließende Lohe wird auf ihrem ca. 70 km langen Weg von vielen Zuflüssen gespeist. Im Quellgebiet tragen mehrere den Namen Lohe, so daß man von einer bestimmten Quelle der Lohe (großen Lohe) nicht sprechen kann. An der Westseite des Nickelwerkes fließt die erste Lohequelle zu der aus dem Bereich Dittmannsdorf kommenden Lohequelle. Sie vereinen sich und bilden bei Zülzendorf den Loheteich, dessen Wasser die Zülzendorfer Mühle antrieb. Im weiteren Lauf erhält die Lohe vor Dirsdorf einen Zufluß, im Volksmund als Plietschrich benannt. Er kommt aus der Nähe von Kleutsch, betrieb in Haunold eine Mühle und in Klein Ellguth ebenfalls eine Wassermühle. Die so verstärkte Lohe durchfließt Bad-Dirsdorf, trieb dort wieder eine Mühle an, und unterhalb des Ortes nimmt sie die Bäche von Gläsendorf, Rocksdorf, Tomnitz und Tadelwitz auf. Auch in Kunsdorf wurden ihre Kräfte für eine Wassermühle genutzt, bevor sie weiter durch Nimptsch und bei Groß Wilkau und Heidersdorf vorbei nach Jordansmühl gelangt. Bei Markt-Bohrau kommt von rechts dann unsere, die "Kleine Lohe" hinzu. 

Die "Kleine Lohe" entspringt in Kobelau und erhält im Bereich der Bauernhöfe Karl Gröger Zuflüsse, die ihr wegen ihrer höheren Wassertemperatur schon in der slawischen Zeit den Namen Cieplawoda (Warmwasser) einbrachten.

Im Winter vorgenommene Messungen von Max Schlotte ergaben am 22. November 1927 bei 10-12 Grad Kälte der Luft eine Wassertemperatur von 9 Grad. Auch der Brunnenüberlauf in der offenen Rinne zeigte nach etwa zehn Metern noch die gleiche Temperatur von 9 Grad. Auch während der strengen Kälte vom 14. bis 23. Dezember 1927, bei minus 24 Grad, froren die Brunnen bei Schlotte nicht ein. Das überfließende Wasser hatte immer noch plus 7 Grad und der damals bestehende Teich blieb bei der großen Kälte in der Mitte auf mehrere Meter weit offen. (1)