Erinnerungen an Lauenbrunn von Kurt Schüttler


Spukgeschichten 

In den Heimatbüchern finden sich keine Sagen oder Erzählungen. Lediglich über den "Begräbnisgoarte" erzählte man, daß bei den Gräbern der "Schweinichen" um Mitternacht sich das Grab öffnet und ein Reiter ohne Kopf zu sehen sei. Auch über den Kaffenberg erzählten manche von Hexen, andere, daß dort Zwerge einen großen Schatz hüteten. 

Frau Jockwer schilderte mir folgende Überlieferung, die auch einmal vom Nimptscher "Landmann" gedruckt wurde: 

Es ging um die Gegend bei der "Grabiene", wo es umging. Die Grabiene war die Mulde vor dem Jakobsdorfer Berg, d.h. rechts des Weges nach Siegroth. 

Vor langer Zeit sei in der Steinmühle ein Mord begangen, der nie aufgeklärt wurde. Da der Teufel mit im Spiel gewesen sei, konnten die armen Seelen keine Ruhe finden. Deshalb erschiene nachts, während der Geisterstunde ein Reiter, der seinen Kopf unter dem Arm trug. Man sieht ihn besonders in finsteren, stürmischen Nächten, wo der Reiter sich zuletzt in einen schwarzen Hund verwandelt und dann spurlos verschwindet. In naher Erinnerung war natürlich auch der Galgenberg, auf dessen höchster Erhebung noch vor dem Ersten Weltkrieg die Reste des hölzernen Galgengestelles standen.  

Blick auf Jakobsdorf
"Blick auf Jakobsdorf"