Erinnerungen an Lauenbrunn von Kurt Schüttler


Die Mineralquelle auf dem Dominium 

In ganz Schlesien, speziell in unserer näheren Umgebung, gab es in vielen Orten heilkräftige Quellen, aus denen in den letzten zweihundert Jahren zum Teil sehr bekannte Kurorte wurden. Das nur 7 km entfernte Bad Dirsdorf mit seiner starken Eisenquelle und der stärksten Schwefelquelle Osteuropas sowie Kudowa, Altheide und Reinerz, um nur einige zu nennen, waren weit und breit wegen ihrer guten Heilanzeigen berühmt. 

Die warmen Quellen unseres Dorfes bei Gröger Karl und Schlotte waren allgemein bekannt, und vielleicht hätten geschäftstüchtige Unternehmer nach entsprechenden Untersuchungen und Bohrungen auch aus ihnen etwas entwickeln können. 

Heute wissen wir, daß es in Lauenbrunn tatsächlich eine Mineralquelle gab, die als einfacher Brunnen für die Trink- und Brauchwasserversorgung genutzt wurde. Johann Adam Valentin Weigel beschreibt diesen Brunnen in seiner "Geographischen, naturhistorischen und technologischen Beschreibung des souverrainen Herzogthums Schlesien, Berlin 1801." (1) Nach seiner Beschreibung befand sich die Quelle "zu Töppliwada im herrschaftlichen Hofe; enthält luftsaures Eisen." Bei der Quelle in Töppliwoda, so schreibt Weigel weiter, "läßt sich nicht läugnen, daß außer der reizenden Kraft eines warmen oder kalten Bades, noch eine tonische verbunden ist, mithin in dem Heere der Krankheiten von Schwäche nützlich sein könne." 

Die Quelle des Dorfes, die sich also auf dem Dominium befand, war demnach stark eisenhaltig, vielleicht auch kohlensäurehaltig. Der Verfasser bemerkt auch, daß über die Quelle 1776 und 1780 Dissertationen verfaßt worden sind.