Erinnerungen an Lauenbrunn von Kurt Schüttler


Die Nachbardörfer 

Heinrichau 

Das Kloster Heinrichau, 1810 nach dem Säkularisations-Edikt aufgelöst, gelangte mit seinen umfangreichen Ländereien erst in Niederländischen Besitz. 1863 übernahm ihn die Herrschaft Heinrichau. 

Heinrichau wurde Verwaltungsmittelpunkt des insgesamt 8434,0 Hektar umfassenden Grundbesitzes des Großherzoges von Sachsen Weimar mit 29 Gütern. Vor dem Ersten Weltkrieg umfaßte der großherzogliche Grundbesitz 99 Güter. 

Das Dorf Heinrichau entstand durch die Klostergründung nach 1222. Das vorher bereits bestehende Heinrichau wurde danach Alt-Heinrichau. Heinrichau hatte 1932 1028 Einwohner, von denen 322 evangelisch waren. 

Kobelau 

Der Name bedeutet im Slavischen Pferdedorf. 1932 wohnten im Dorf 227 Menschen. Im Niederdorf soll in alten Zeiten eine kleine Wasserburg gestanden haben. Mitten im Dorf entsprang die "Kleine Lohe". Das 1717 erbaute Schloß der Familie von Tschierschky ist inzwischen verfallen. Die 1871 von Tschierschky erbaute Begräbniskapelle steht noch. 

Kapelle Kobelau und das 1717 erbaute Schloß in Kobelau. Inzwischen verfallen.
Kapelle Kobelau und das 1717 erbaute Schloß in Kobelau. Inzwischen verfallen.

Petershagen 

Im Jahr 1932 hatte das Dorf 281 katholische und 7 evangelische Einwohner. 

Tarchwitz 

Das Dorf hatte 164 katholische und 79 evangelische Bewohner. 

Moschwitz 

1932 wohnten im Ort 465 katholische und 35 evangelische Bürger. Zur Anna-Kapelle auf dem Marienberg wallfahrten am 26. Juli viele, meist Gliederkranke. Das wundertätige Bild der Heiligen Anna wurde seit dem Ersten Weltkrieg in der Dreifaltigkeitskapelle von Heinrichau aufbewahrt. 

Altheinrichau 

Das Dorf hatte 1932 427 katholische und 54 evangelische Bewohner. 

Zinkwitz 

1932 lebten in Zinkwitz 130 katholische und 8 evangelische Bürger. 

Raatz 

Die slavische Dorfgründung bedeutet "Ahorndorf" und wird bereits 1267 urkundlich erwähnt. Das Grund- und Gebäudesteuerverzeichnis von 1868 nennt den Gutsbezirk Raatz mit 448,88 Morgen und den Gemeindebezirk mit 19,94 Morgen Grundbesitz. Fünf Besitzer werden in diesem Verzeichnis genannt. Im Jahr 1908 hatte Raatz 48 evangelische und 22 katholische Einwohner. Kirchlich und schulisch gehörte es früher zu Tepliwoda, nach dem Ersten Weltkrieg zu Oberjohnsdorf. 

Das Gut gehörte bereits um 1363 zum Kloster Heinrichau. Zuletzt war es Vorwerk von Oberjohnsdorf und somit Eigentum der Herrschaft Heinrichau. 

Tadelwitz 

Der verhältnismäßig spät erwähnte Ort kam 1560 an Hertwig, Caspar, Heinrich und Carl von Seidlitz, Gebrüder von Töppliwode, die es um 1579 an Balthasar von Seidlitz (Zedlitz) auf Kammerswalde "um 688 1/2 Floren hungrisch" verkauften. Das Tadelwitzer Gut gehörte seit 1896 der Familie Wentzig. (1)