Erinnerungen an Lauenbrunn von Kurt Schüttler


Männergesangverein Germania, Kirchenchor und Bläserchor 

Der Männergesangverein muß bereits um die Jahrhundertwende bestanden haben, denn Pastor Seibt erwähnt ihn 1907 in seiner Chronik. Damals wurde er von dem Schulleiter und Kantor Plüschke geleitet, veranstaltete jährlich ein Konzert und umrahmte die Feierlichkeiten des Militärvereins, der Kirche und die Familienfeiern der Mitglieder. Im Gasthof "Stern", dem Vereinslokal des Gesangvereins "Germania", wurden besonders nach dem Ersten Weltkrieg oft Laienspiele während der Wintermonate dargeboten. 

Dirigenten des Vereins waren jeweils der Schulleiter und Kantor, zuletzt Rektor Fritz Schoefer. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Vereinstätigkeit, da viele junge Männer fehlten, eingestellt. 

Der Frauenchor war eine kirchliche Einrichtung. Er muß erst nach 1918 entstanden sein. Sein Einsatz erfolgte an den hohen Kirchenfeiertagen, bei Hochzeiten und Beerdigungen. Nach der Vertreibung fanden sich in Bielefeld bei Beerdigungen von Heimatvertriebenen noch viele Jahre lang einige Sängerinnen dieses Kirchenchores ein. Elly Herzog geb. Herrmann, Wanda Bogedaly geb. Pietsch, Grete Wetzorke geb. Müller und Else Herzog waren die Letzten, die diese Tradition bis in die 1970er Jahre fortsetzten. 

Zuletzt sei noch an den Kirchen-Bläserchor erinnert, der eine lange Tradition hatte. Er wird ebenfalls von Pastor Seibt 1907 erwähnt. Die "Aktiven Bläser" waren Richard Steiner, Max Scholz, Karl Rieger, Paul Opitz, Ernst Stache, Raatz, Hermann Weigelt jun. und Walter Wuttke. Die Kirchenbläser wirkten wie der Chor bei größeren kirchlichen Festen, bei Beerdigungen und Veranstaltungen des Kindergartens mit. Auch die Kirchenbläser beendeten ihre Einsätze zu Beginn des Zweiten Weltkrieges. Bekannt ist, daß Walter Wuttke nach der Vertreibung an seinem jetzigen Wohnort in Franken wieder aktiv in einer Blaskapelle mitwirkte.