Erinnerungen an Lauenbrunn von Kurt Schüttler


Spar- und Darlehnskasse Lauenbrunn und Raiffeisen-Warengenossenschaft 

In der Mitte des vorigen Jahrhunderts bildeten sich in ganz Deutschland - besonders auf dem Lande - als Selbsthilfeorganisationen Waren- und Kreditgenossenschaften, die nach ihren Gründern Schulze-Delitzsch und Raiffeisen benannt wurden. In Lauenbrunn gab es seit dem Ende des Ersten Weltkrieges eine Niederlage für Landesprodukte, eine Zweigstelle der Frankensteiner Raiffeisengenossenschaft. Sie befand sich in den Räumen des Kaufmannes Mikesky, und ein großer Teil unserer Landwirte, auch aus den umliegenden Dörfern, deckte dort seinen Bedarf an Futter- und Düngemitteln und vielen weiteren Produkten. Die Genossenschaft nahm ihrerseits den Landwirten die Ernteerzeugnisse ab. Die Zweigstelle Lauenbrunn wurde zuletzt von Erich Kauder geleitet. 

Neben der Raiffeisen-Niederlage gab es auch die private Niederlage Steinberg, später Schmidt & Söhne im Hof Vogel. 1890 bildete sich bereits eine Kreditgenossenschaft im Rahmen des Raiffeisenverbandes. Erster Vorsitzender des Aufsichtsrates der "Spar- und Darlehnskasse" war Pastor Dächsel. Vorstandsdirektor wurde nach dem Ersten Weltkrieg Ernst Eckold. Julius Reich wurde Kassenrendant. 1922 übernahm Erich Reich das Amt des Kassenrendanten. Die Lauenbrunner Kasse nannte bereits 1907 einen Jahresumsatz von 500.000 Goldmark. 

Gegen Stellung bestimmter Sicherheiten bekamen die Grundbesitzer (Bauern, Handwerker und Häusler) Kredite zu verhältnismäßig günstigen Bedingungen. Sie mußten ein gewisses Anteilskapital einbringen, mit dem sie auch für den Fall des Kassenverlustes hafteten. 

Die Kasse bestand bis zum Kriegsende und wurde in den letzten Jahren von Frau Gertrud Ueberschär verwaltet.