Erinnerungen an Lauenbrunn von Kurt Schüttler


Die Mikesky Stelle 

Die Hausnummer 94 wurde zuletzt nur als Wohngebäude genutzt. Die Bezeichnung als "Stelle" zeigt, daß vorher ein selbständiger Landwirtschaftsbetrieb bestand. Auch der Wirtschaftsweg war noch vorhanden. Es war der einzige Feldweg, der die Flächen zwischen dem Dominium und der Sackerauer Straße erschloß. Zuletzt wohnten in der Mikesky Stelle: 

Anna Taux, 1944 verstorben und Alfred Taux, Korbmacher, in Hasbergen verstorben.  

Klose Anna, verstorben in Bielefeld. 

Schober Alfred mit Frau geb. Märsch und Kindern Else, Frieda, Käte, Werner, Günter und Wally. Zuletzt in Bielefeld.

Fritz Thon mit Frau Emma geb. Tix und Kindern Helmut und Günter. Zuletzt in Bielefeld. 

Scholz Paul mit Frau und den Kindern Else, Frieda und Erna. Paul Scholz wurde wegen Widerstandes gegen das Nazi-System, er war Angehöriger der Bibelforscher, heute "Zeugen Jehovas", verhaftet und in ein KZ gebracht. Die Familie mußte sich allein durchschlagen. Paul Scholz überlebte jedoch, kehrte nach Bielefeld zurück und ist dort 1963 verstorben. 

Scholz Stellmacher 

Das Gebäude mit der Hausnummer 118 ist 1865 erbaut worden. Stellmachermeister Max Scholz übernahm in zweiter Generation den Betrieb im Jahre 1903. 

Es war der älteste Stellmachereibetrieb des Ortes. Mit Gesellen, Lehrlingen und dem eigenen Sohn führte er ihn bis zur Vertreibung. Herr Scholz verstarb 1961 in Hasbergen, 74 Jahre alt, seine Ehefrau Selma geb. Lampel 1966, 78jährig. 

Die Schwestern von Herrn Scholz, Selma und Emma Scholz, starben 70- bzw. 85jährig ebenfalls in Hasbergen. 

Die Tochter Else verheiratete Koltermann lebt mit Familie in Hasbergen. Hier lebt auch mit seiner Familie der Sohn Günter Scholz. In den letzten Jahren wohnten im Haus außerdem die Familien Karl Mattusch und Ernst Blaschke. Walter Blaschke ist 1945 in Kurland gefallen. 

Scholz Stellmacher vor 1914
Scholz Stellmacher vor 1914