Erinnerungen an Lauenbrunn von Kurt Schüttler


Das Stanke Gut 

Haus Nr. 44, landwirtschaftliche Eigentumsfläche 143,79 ha. Nach allen Erkenntnissen, besonders nach den Ausführungen P. Seibt's, handelt es sich bei dem Freigut Stanke um die alte Erbscholtisei des Dorfes.

Das Freigut ist 1648 von Friedrich von Rothkirch und Panthen, damals auch Besitzer des Rittergutes (Schloß und Gut), an Michael Stenzel verkauft worden. Das 4 1/2 "kleine Hufen" umfassende Gut, ca. 270 Morgen, kostete 3000 Taler. Das Gut blieb in der Familie, denn eine Stenzel Tochter heiratete Hans Jockwer. Rosina Helena Jockwer heiratete einen Gottlieb Gröger, der 1770 Besitzer wurde. 1877 kaufte Robert Stanke, Schwiegersohn des letzten Gröger, das Gut. 1905 übernahm es Alfred Stanke. Nach P. Seibt waren die Freigutsbesitzer jeweils Inhaber des Scholzenamtes (Bürgermeister). Alfred Stanke war bis in die 1920er Jahre Amtsvorsteher. 

Letzte Eigentümer waren Ottilie Tillner geb. Stanke, Rittergutspächterin in Breslau-Klein-Masselwitz, und Dr. jur. Rudolf Stanke, Rittergutsbesitzer in Wittgendorf bei Haynau, in Erbengemeinschaft. Im Güterregister waren vermerkt:" Meierei, Elektrofutter - Turmanlage, Schwarzb. Niederungsvieh, Schweinemast. Starker Rüben- und Rübensamenbau." 

Pächter des Gutes waren bis zur Vertreibung Wilhelm Heinel und Frau. Herr Heinel ist in den 1970er Jahren verstorben. Frau Johanne geb. Tillner lebte 1988 im Rheinland, wo ihr Ehemann nach dem Krieg ein Gut verwaltete. 

Zum Rittergut gehörten einige Hektar Wald und ein größerer Park. Ein Teil der ständig auf dem Rittergut beschäftigten Landarbeiter und Melker (Schweizer) wohnten in dem großen Wohnhaus an der Hofeinfahrt. 

Nach dem Melkermeister Barthel war Fritz Gründel mit Frau Frieda geb. Steinig als Melkermeister auf dem Gut tätig. Fritz Gründel ist verstorben, die Witwe lebt in Ostfriesland. 

Zuletzt wohnten in dem Haus außerdem die Familie Paul und Emma Schaar, Artur Schmidt und Hilde geb. Mattusch und Ida Gumpert.  

Das Stanke Gut
Das Stanke Gut