Erinnerungen an Lauenbrunn von Kurt Schüttler


Das Martin Viol Haus 

Das Grundstück mit der Hausnummer 77 war eine alte Häuslerstelle mit einer Eigentumsfläche von 0,82 ha. Eigentümer des früheren Martin Hauses waren der Bahnschmied Karl Viol und seine Ehefrau. Bis zur Vertreibung arbeitete Karl Viol bei der Frankenstein-Münsterberg-Nimptscher-Kreisbahn. Er war mit der Reinigung und Instandsetzung der Lokomotiven beschäftigt. Karl Viol ist im Altersheim Schledehausen/Osnabrück verstorben. Er war in zweiter Ehe verheiratet mit Anna geb. Bock. Der Sohn Fritz Viol ist in Ostfriesland verstorben. 

Scheunert Konrad Stelle 

Die Hausnummer 53 mit einer landwirtschaftlichen Eigentumsfläche von 6,07 ha, wurde früher als Konrad Stelle bezeichnet (Frau Scheunert war eine geborene Konrad). 

Fritz Scheunert bewirtschaftete mit Ehefrau und Kindern den landwirtschaftlichen Betrieb bis zur Vertreibung. Er starb in den 1980er Jahren in Ennigloh-Bünde. Frau Scheunert lebt dort noch heute. Die Tochter Hildegard starb während der Polenzeit 17jährig, Tochter Hannchen mit 15 Jahren. 

Das Treffke Haus 

Das Gebäude Treffke trug die Hausnummer 78 und war danach eine alte Häuslerstelle. Es gehörten noch 1,13 ha landwirtschaftliche Nutzfläche dazu. 

Heinrich Treffke und Frau Gertrud geb. Reichelt hatten den Besitz von Ernst Treffke und Frau Luise Hackenberger geerbt. Die Familie Treffke lebte nach der Vertreibung in Bielefeld. Hans, Christa und Irmgard Treffke sind nach Australien ausgewandert. 

Taux Stellmacher 

Das sehr alte Anwesen mit der Hausnummer 52 wurde von Richard Taux, Stellmachermeister, bereits in der zweiten Generation als Stellmacherbetrieb geführt. 

Zu der Stelle gehörten auch 3,0 ha landwirtschaftliche Nutzfläche. Richard Taux war verheiratet mit Wanda geb. Dömelt und nach deren frühen Tod mit Frieda geb. Dömelt. Die Familie lebte nach der Vertreibung in Ostfriesland. Richard Taux verstarb 1952, Frieda Taux 1968. 

Das Urban Gut 

Von dem großen alten Urban Gut hatte sich nur die niedrige Hausnummer 51 erhalten. Es stammten auch ein Teil der in letzter Zeit von Max Pusch, Strecker und Scheunert bewohnten Gebäude aus der Zeit des alten Bauerngutes. Der Name Martin Urban erscheint 1693 in den Schöppenbüchern der Gemeinde. 1808, beim Wiederaufbau der abgebrannten Kirche, wird George Friedrich Urban, Bauerngutsauszügler, als Bauaufseher genannt. 

Der Name Urban war in Lauenbrunn stark verbreitet (siehe auch Schlotte Güter). 

Paul Pusch 

Das Gebäude stand im Eigentum der Eheleute Paul und Anna Pusch. Das Haus muß früher ebenfalls einmal zum Urban Gut gehört haben, denn es trug die Hausnummer 51. Die Eheleute Pusch lebten nach der Vertreibung im Harz. Die Tochter Margarete verheiratete Hürdler lebt in Langelsheim, der Sohn Herbert ist 1944 im Osten gefallen. 

Im Haus lebte auch die Familie Walter. Erich Walter ist vermisst, Frau Walter starb 1945, 45jährig, nach einem Lageraufenthalt an den Folgen der Haft. 

Paul Pusch auf seinem Handelswagen.
Paul Pusch auf seinem Handelswagen.
Bekannt auch als Butter Pusch