Erinnerungen an Lauenbrunn von Kurt Schüttler


Die evangelische Volksschule 

Die öffentlichen Gebäude wie Schule, Gemeindehaus, Pfarrhaus usw: trugen keine Hausnummer. Die Schule war zugleich Wohnhaus für den Schulleiter und einen ledigen Lehrer (sh. besonderer Bericht über die Schule)

Im Obergeschoß wohnte zuletzt die Familie Schoefer mit Rektor Fritz Schoefer, Ehefrau Erna geb. Pusch und Tochter Dorothea. Rektor Schoefer ist 1958 in Lintorf verstorben. Frau Schoefer (im 90. Lebensjahr) lebt mit ihrer Tochter in Waldbröl. 

Das "Gasthaus zum Stern" 

Letzte Eigentümer des Gasthauses waren die Eheleute Ernst und Erna Lämmchen geb. Ludwig. Sie bewirtschafteten den "Stern", Hausnummer 92, bis Kriegsende. 

Erbauer waren wahrscheinlich die Eheleute Paul Welzel und Anna geb. Marschall. Das vorher auf dem Platz stehende Gasthaus gehörte Ernst und Pauline Bernhardt. 

Paul Welzel, der später in Breslau lebte, war Braumeister und' Pächter der Dominium-Brauerei, die wohl bis weit in das vorige Jahrhundert noch in Betrieb war.  

Zeitweise bewirtschafteten die Eheleute Wohlfahrt das Gasthaus. In den 1920er und 1930er Jahren gehörte der "Stern" den Eheleuten Paul und Berta Peche geb. Scholz. Paul Peche verstarb 1933. Berta Peche heiratete später Paul Dittrich. Der Sohn Waldemar Peche lebte zuletzt in Hamburg, der Sohn Erwin ist im Krieg gefallen. 

Die Steiner Schmiede 

Das Grundstück mit der Hausnummer 93 wurde als landwirtschaftlicher Nebenbetrieb geführt. Zu der Eigentumsfläche von 1,00 ha waren weitere 3,0 ha hinzugepachtet. Die Schmiede wurde bereits von den Vorfahren des Schmiedemeisters Richard Steiner geführt. Die Eheleute Richard Steiner und Bertha geb. Ruppelt führten den Betrieb bis zur Vertreibung. Sie verstarben in Glentorf/Helmstedt. Der Sohn Kurt Steiner ist Mitte der 1980er Jahre in der DDR verstorben. 

Werner Steiner lebt mit Familie in Glentorf. Sein Zwillingsbruder Walter ist seit 1943 in Rußland vermisst. 

Barude Klempner 

Das Gebäude mit der Hausnummer 119 ist früher das Witwenhaus der Pfarrei gewesen. Da man es im Laufe der Zeit wohl kaum benötigte, verkaufte die Kirchengemeinde das Haus mit ca. 3 Morgen dazugehörigem Pfarracker vor dem Ersten Weltkrieg an den Klempnermeister Hermann Barude. Frau Barude verstarb in Lauenbrunn, Hermann Barude nach der Vertreibung in Bielefeld. Von den Kindern leben noch die 1904 geborene Ida verheiratete Stroscher in Berlin und Meta verheiratete Kryskiwicz in Bielefeld, geb. 17.4.1913.